Energiekosten und Gasumlage für Gebäudereiniger und Hausbetreuer
Energiekosten und Gasumlage – was bedeuten sie für Gebäudereiniger, Hausbesorger und Betreuungsdienste?
Wie sich mittlerweile längst überall herumgesprochen hat, werden die Gaspreise diesen Winter enorm steigen. Vielleicht hat Ihr Unternehmen auch schon ein Anschreiben des Energieversorgers mit einer Preiserhöhung bekommen und Sie machen sich nun Sorgen um Ihre Existenz. Doch nicht nur das: Auch soll Gas, bedingt durch den Krieg in der Ukraine knapp werden.
Müssen wir nun Angst davor haben, diesen Winter im Kalten zu sitzen und was bedeutet die Gasknappheit für Firmen wie zum Beispiel Gebäudereinigungsunternehmen und Hausbesorger? Höhere Energiekosten sind auch für Firmen unumgänglich. Da dies nur bis zu einem gewissen Maß zumutbar ist, hat sich die Bundesregierung einiges einfallen lassen, um Betriebe vor möglichen Insolvenzen zu schützen.
Was ist die Gasumlage überhaupt?
Viele Handwerksbetriebe haben einen besonders hohen Energieaufwand und müssen dementsprechend mit deutlich höheren Gaskosten rechnen. Die Gasumlage gilt ab Oktober 2023. Allerdings wird diese nicht sofort ersichtlich, sondern erst mit etwas Verzögerung auf den Gasabrechnungen erscheinen. Helfen soll die Gasumlage den Importeuren von Gas.
Russland hat die Gasliefermengen in den Rest Europas deutlich eingeschränkt, teilweise sogar ganz aufgehoben. Die Gasimporteure aber sind Ihren Kunden gegenüber zur Lieferung von Gas verpflichtet und müssen dieses nun zu sehr hohen Preisen an der Börse kaufen.
Diese hohen Preise der sogenannten Spotmärkte können allerdings nicht weitergegeben werden. Um die Gasimporteure nun weitestgehend zu schützen, hat sich die Regierung die Gasumlage einfallen lassen. Mit ihr werden sowohl private Haushalte als auch Unternehmen belastet.

Wie können nun Gebäudereiniger und Betreuungsdienste Kosten und Energie einsparen und inwieweit sind sie von den höheren Gaspreisen betroffen? Gibt es entsprechende Maßnahmen der Regierung, die eine regelrechte Explosion der Preise verhindern können? Diese und viele weiter Fragen ähnlicher Art wird sich wohl jeder Betrieb im Moment stellen. Die Mehrkosten sind für Betriebe deutlich höher als für private Haushalte. Einige Unternehmen in Österreich rechnen mit jährlichen Mehrkosten für Gas von bis zu 10.000 Euro. Klar, dass man sich dann sogar Sorgen um die eigene Existenz machen muss und eine Insolvenz befürchtet.

Neben der Reinigungsbranche sind es vor allem die Chemie- und Metallindustrie sowie die Hersteller und Verarbeiter von Glas, Keramik, Steinen und Erden, welche mit deutlich höheren Gaskosten rechnen müssen.
Wie aber kommen diese hohen Mehrkosten zustande? Die Gasumlage ist zunächst bis April 2024 geplant und sieht eine Erhöhung von 2,419 Cent pro Kilowattstunde vor. Hier sollte auch die Gebäudereinigungsbranche hellhörig werden.
Immerhin benötigt auch sie für die Ausführung ihrer Arbeiten verhältnismäßig viel Gas und muss dementsprechend eine nicht unerhebliche Preissteigerung in Kauf nehmen. Die Finanzkraft wird nachweislich nachlassen und vor allem kleine und mittelständische Unternehmen könnten ein Problem bekommen.
Die wichtigste Maßnahme der Bundesregierung: Die Senkung der Mehrwertsteuer
Natürlich ist auch der Regierung klar, was sowohl auf private Haushalte als auch auf Unternehmen zukommt. Daher gibt es eine zusätzliche Maßnahme, welche die Gasumlage ergänzen soll: Die Mehrwertsteuer, welche auf Erdgas erhoben wird, soll auf den ermäßigten Steuersatz von 7 Prozent gesenkt werden.
Eine komplette Steuerbefreiung ist hingegen laut geltendem EU-Recht nicht möglich. Möglich wäre allerdings eine weitere Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf bis zu 5 Prozent. Ob das realisiert werden kann, steht allerdings noch in den Sternen. Fakt ist: Wenn Sie zu den klein- und mittelständischen Unternehmen zählen, können Sie von der Bundesregierung auf jeden Fall Hilfe erwarten.
Das betonte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck explizit: Sollten die hohen Energiekosten Ihre Existenz bedrohen, wenden Sie sich also an den Staat. Dieser wird zudem entsprechende Hilfsprogramme erarbeiten und diese an die jeweilige Situation anpassen. Ob das Handwerk künftig Teil des bundesweiten Entlastungspaketes wird, das bislang nur für Großunternehmen gilt, bleibt abzuwarten. Ebenfalls noch nicht beschlossen ist, ob in Ergänzung zur Verbrauchsumlage auch noch eine sogenannte Gasspeicherungsumlage hinzukommt. Dass diese kommt, ist recht wahrscheinlich, nicht aber deren Höhe.
Welche Maßnahmen können Betriebe ergreifen, um Energie zu sparen?
Um den eigenen Gasverbrauch möglichst gering zu halten, sollte man sich zunächst umfassend mit diesem beschäftigen. Schauen Sie sich also Ihre letzte Gasabrechnung an: Liegen Sie im Durchschnitt oder könnte Ihr Verbrauch geringer sein?
Mittlerweile gibt es sogar ein ganz hilfreiches Tool, das die Mittelstandsinitiative Klimaschutz anbietet. Das Energie Tool für eine “individuelle Auswertung der Jahresenergieverbräuche und -kosten für alle relevanten Bereiche sowie Kennzahlen zur Bewertung und Einordnung” kann unter www.energieeffizienz-handwerk.de heruntergeladen werden und ist in der Praxis durchaus hilfreich.
Auch kann man sich hier wertvolle Tipps für energieeffizientes Wirtschaften in Betrieben ansehen. Eine weitere Möglichkeit, Energiekosten einzusparen, ist der Kauf neuer Geräte. Diese sind auf jeden Fall energiesparender als alte Geräte und man kann deutlich Kosten einsparen.

Haben Sie eigene Immobilien, in denen Ihre Reinigungsgeräte aufbewahrt werden oder die Mitarbeiter Ihre Umkleiden haben? Dann denken Sie über eine neue Dämmung nach. Ein unzureichend gedämmtes Haus ist ein wahrer Energiefresser. Der Großteil der Wärme kann dann ungehindert nach außen gelangen.
Wenn Sie sich für eine solche Sanierungsmaßnahme entscheiden, erhalten Sie in den meisten Fällen sogar eine attraktive Förderung vom Staat. Zu guter Letzt: Denken Sie als Unternehmen darüber nach, Ihre eigene Energie zu erzeugen. Photovoltaikanlagen sind die beste Möglichkeit dafür. Informieren Sie sich also umfassend, welche Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen und ob diese sich für Ihr Unternehmen rechnen.
Quellen
- https://www.fortytools.com/blog/energiekosten-und-gasumlage-fur-gebaudereiniger-wie-teuer-wird-es
- https://www.kleinezeitung.at/wirtschaft/6177596/24-Cent-pro-Kilowattstunde_Gasumlage_Mehrkosten-von
- https://www.handwerk-magazin.de/checkliste-fuer-den-herbst-wie-betriebe-den-gasverbrauch-reduzieren-koennen-266624/