Die Sanitärreinigung

1. Allgemeines

In Waschräumen, Duschen, Toiletten und Bädern befinden sich große Keimansammlungen (Kontamination).

Es müssen daher folgende Maßnahmen getroffen werden:

  • Desinfizieren
  • den Keimen die Nährstoffe (Schmutz) entziehen

 

Folgende Einflüsse begünstigen die Vermehrung der Keime:

  • Feuchtigkeit
  • Wärme
  • Schmutz
  • Schlecht zugängliche Stellen
  • Lichteinflüsse

 

Vor allem durch Feuchtigkeit und Wärme vermehren sich die Keime sehr schnell.

Sanitärreinigung- Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger Salzburg


2. Schmutzzusammensetzung in Sanitärräumen

  • Kalkablagerungen und Kalkseife
  • Öl- und Fettschmutz
  • Seifenreste
  • Menschliche Ausscheidungen (Urin, Kot, Urinstein usw.)
  • Rostablagerungen
  • Braunstein
  • Nahrungsmittelreste
  • In Produktionsbetrieben Schmutz entsprechend der Art des Betriebes, z. B. Schmiermittel, Metallspäne usw.
  • Kontamination durch Pilzbefall, z. B. Schwarzschimmel (Aspergillus niger)
  • Ausblühungen
 

Bei der Reinigung im Sanitärbereich ist besonders auf die schwer zugänglichen Stellen zu achten. Dort kommt es zu einer vermehrten Ansammlung von Mikroben, die dann Keimquellen für Krankheiten und üble Gerüche werden.

Die Keime werden eingeschleppt, sie vermehren sich und werden an den nachfolgenden Benutzer weitergegeben.

Die Art und Weise der Übertragung der Keime wird als Infektionskette bezeichnet.

 


3. Stellen der Möglichen Übertragung von Keimen

  • Lauf- und Sitzflächen
  • Roste
  • Haltegriffe
  • Stark benützte Griffflächen, wie Lichtschalter, Türgriffe, Armaturen
  •  

In Gemeinschaftssanitäreinrichtungen darf nur Seifencreme oder Seifenpulver aus Spendern als Handreinigungsmittel verwendet werden.

In Gemeinschaftssanitäreinrichtungen sind folgende Händetrocknungsmethoden im Einsatz:

  • Textileinzelhandtuch (zum einmaligen Gebrauch)
  • Textilhandtuch im Rollenautomaten
  • Papierhandtuch zum einmaligen Gebrauch
  • Heißlufttrockner
 

Der Heißlufttrockner setzt sich aus wirtschaftlichen Gründen immer mehr durch. Voraussetzung ist, dass die Filter regelmäßig gewechselt werden.

Sanitärreinigung - Bad desinfiszieren- Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger Salzburg


4. Ausführung der Sanitärreinigung

4.1 Wandbereiche und sanitäre Einrichtungen
  • Der Fußboden sollte bei laufender Benutzung täglich gereinigt werden.
  • Kleinere Räume werden nach dem Nasswischverfahren gereinigt, größere werden maschinell gescheuert oder mit dem Niederdruckverfahren gereinigt.
  • Sauren Reiniger auftragen – Schaumtechnik (Unfallverhütungsvorschriften und Korrosion beachten).
  • Nach der vorgeschriebenen Einwirkzeit mit viel Wasser abspülen.
  • Trockenwischen und bei Bedarf polieren.
  • Die Reinigungsintervalle sind je nach Anfall von Rost, Kalk- und Wasserstein zu bemessen.
  • Fußbodenflächen, die nicht im Nassbereich liegen, werden durch Nasswischen mit Allzweckreiniger, Alkoholreiniger oder mit neutralen bzw. schwach alkalischen Sanitärreinigern gereinigt.
  • Wände und Decken werden in der Regel mit denselben Reinigungsmitteln gereinigt.
  • sind sehr stark fetthaltige Verschmutzungen vorhanden, so ist der Einsatz eines alkalischen Reinigungsmittels zu empfehlen.
  • sind fetthaltige Verschmutzungen und Kalkablagerungen vorhanden, so ist es oft notwendig, wechselweise mit sauren und alkalischen Reinigern zu arbeiten.
  • Die Verwendung von sauren Sanitärreinigern ist nur dann notwendig, wenn Kalkablagerungen vorhanden sind.
  • An Decken und senkrechten Flächen wird mit dem Schwamm oder Schwammtuch ein- und mit dem ausgespülten Lappen oder Schwamm nachgewaschen, sodass keine Streifen oder Schlieren entstehen.
 

Im Besonderen eignen sich Alkoholreiniger für schlieren- und streifenfreies Reinigen.

  • Die überschüssige Feuchtigkeit wird mit einem Vliestuch oder einem gut ausgedrückten Schwamm von der Oberfläche aufgenommen.
  • Wenn notwendig, wird mit einem Polier- oder Vliestuch nachpoliert.
  • Große Flächen werden am besten mit dem Niederdruckverfahren gereinigt.
  • Bei großen Flächen können Wandfliesen auch mit geeigneten Abziehgeräten diagonal abgezogen werden.
  • Sehr umweltbelastend und daher überflüssig sind chlorhaltige Sanitärreiniger, Becken- bzw. Urinalsteine und Reinigungspulver.
Sanitärreinigung - Schimmel entfernen - Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger Salzburg

Essig als saurer Reiniger

Essig als saurer Reiniger bringt eine Reihe von Problemen mit sich. Leichte Kalkablagerungen lassen sich mit Essig entfernen. Problematisch wird es, wenn Fett und Kalkseife in der Verschmutzung enthalten sind.

Essig in Verbindung mit Fett ergibt Fettsäure, diese bildet Ablagerungen, die schwer löslich sind und auf der Oberfläche schmierig zurückbleiben.

Das Gleiche passiert, wenn Schmierseife und Essig zusammenkommen. Kalkseife wird von Essig fast nicht angelöst. Sie lässt sich daher damit nicht entfernen. Des Weiteren können durch Essig mit alkalischen, d. h. zement- oder kalkhaltigen Materialien Ausblühungen entstehen.

Die Dämpfe von Essigsäure haben einen MAK-Wert von 10 PPM. Weiters ergibt Essig in Verbindung mit Kupfer Grünspan. Die meisten Armaturen bestehen aus Messing, also einer Kupfer-Zink-Legierung, die zur Grünspanbildung neigt, wenn sie mit Essig in Verbindung kommt. Emaillierte Flächen sind gegenüber sauren Reinigungsmitteln empfindlich. Sie sind also nur mit größter Vorsicht mit Reinigungsmitteln auf saurer Basis zu behandeln.

Folgendes ist beim Einsatz von sauren Reinigern zu beachten:

  • Schutzhandschuhe und Schutzbrillen tragen.
  • Behandelte Oberflächen gründlich mit Wasser spülen.
  • Säureempfindliche saugende Oberflächen vorher mit Wasser gut benetzen (vornässen).
  • Saure Reiniger niemals zusammen mit chlorhaltigen Reinigern einsetzen (Bildung von Chlorgasen).
  • Behandelte Oberflächen gründlich mit Wasser spülen.
  • Die Oberfläche auf die Eignung für saure Reiniger prüfen:
  • Einen Wattebausch oder ein Papiertaschentuch mit dem sauren Reinigungsmittel, das eingesetzt werden soll, einmal mit dem Konzentrat und einmal mit der vom Hersteller vorgeschriebenen Verdünnung tränken.
  • Dieser getränkte Wattebausch wird auf die zu behandelnde Oberfläche an einer möglichst verdeckten Stelle aufgelegt.
  • Nach einer Einwirkzeit von zwei bis drei Stunden wird die Stelle abgetrocknet und die optische Veränderung beurteilt. In erster Linie ist auf die Veränderung der Oberflächenglätte und auf Farbveränderungen zu achten.
Sanitärreinigung - Fliesen reinigen - Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger Salzburg
4.2 Keramische und glasierte Oberflächen

Bei keramischen und glasierten Oberflächen in der Sanitärreinigung sollte, insbesondere in Zusammenhang mit fettiger Verschmutzung, abgelagerter Kalkseife sowie Kalkablagerungen, die Reinigungsmethode mit Allzweckreinigern und einem weichen Pad angewandt werden. Bei dieser Reinigungsmethode steht nicht die Chemie, sondern die Mechanik im Vordergrund (Sinner´scher Kreis).

Wichtig dabei ist, dass der Padschwamm auf der Oberfläche keine Kratzer hinterlässt.

Sehr häufig bauen sich Kalkkrusten an den Spülrändern von WC-Becken auf.

Sind starke Kalkablagerungen vorhanden, so empfiehlt es sich, diese Stellen mit in saurem Reiniger eingetauchten Lappen zu umwickeln oder solche Lappen an diesen Stellen einzukeilen. Nach einer mehrstündigen Einwirkzeit mit einem Kunststoff- oder Holzkeil abkratzen.

Eventuell den Vorgang wiederholen.

Feinreinigung mit einem Handpad durchführen.

Rostansätze werden mit phosphorsäurehaltigen Reinigungsmitteln entfernt.

Braunstein entsteht durch manganhaltiges Leitungswasser. Er ist vom Aussehen her leicht mit Rost zu verwechseln. Er kann nur mit einer Spezialmischung aus gleichen Teilen 10 %iger Essigsäure und 6%igem Wasserstoffperoxid entfernt werden. Bei emaillierten Bauteilen unbedingt eine Prüfung auf Materialverträglichkeit des sauren Reinigers vornehmen.

 

 

4.3 Oberflächen aus Chrom-Nickel-Stahl

Die Korrosionsbeständigkeit ist vom Chrom-Nickel-Anteil abhängig. Je höher dieser Anteil ist, desto höher ist die Korrosionsbeständigkeit. Die meisten im Sanitärbereich verwendeten Edelstahlsorten sind nicht beständig gegenüber halogenhaltigen Säuren (Salzsäure, Flusssäure). Auch hier gilt es, vor der Anwendung eine Probe der Materialverträglichkeit durchzuführen. Sonst besteht die Möglichkeit, dass diese Oberflächen, auch wenn sie nicht direkt bearbeitet werden, durch die Chlordämpfe dunkel anlaufen.

 

4.4 Kunststeinoberflächen

Bei kalkhaltigen Kunststeinoberflächen führt eine Säurebehandlung zu Schäden. Das Bindemittel und die eingelagerten Gesteinsstücke werden angegriffen.

Die Reinigung erfolgt am besten mit neutralen oder alkalischen Reinigungsmitteln und Handpads oder Handbürsten. Bei leichten Kalkrändern können abrasive Stoffe (Scheuerpulver) eingesetzt werden.

Kunststeinoberflächen können behandelt werden durch:

  • Fluatieren (Behandlung mit in aliphatischen Kohlenwasserstoffen gelöstem Wachs)
  • Imprägnieren

Quellen:

Bundesinnung der chemischen Gewerbe und Denkmal- Fassaden- und Gebäudereiniger [Hrsg.] Reinigungstechnik – Handbuch für Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung, 2. Auflage, Juni 2021, Sanitärreinigung Seite 439 – 443

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